Kalibergwerk Königshall-Hindenburg
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Bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 Königshall - Napoleon
23.März 1905, Gründung der Gewerkschaft Königshall.
Probebohrungen in den Jahren 1909-1912
1) Bohrung A Nörtener Wald ET.:934,8 m 1909-1910
2) Bohrung B Tückemühle ET.:807.0 m 1910-1911
3) Bohrung Holzerode ET.: 843.3 m 1911-1912
Nov. 1911-1914 Abteufen der Schächte Königshall u. Napoleon (Hindenburg)
Das Abteufen der beiden Schächte wurde der DEUTSCHE SCHACHTBAU AG aus Nordhausen übertragen.
Das Kalibergwerk entwickelte sich zum größten Arbeitgeber für die Region.
In dieser Zeit kamen viele Schachthauer aus Westfalen um hier zu arbeiten.
Endteufe 875m, 5m Durchmesser, Entfernung der Schächte 205m.
Juli 1912 Anschluss der Werksbahn an die Staatsbahn-Hannover/Kassel
1915 Beginn der Fremdstromversorgung.
Das Umspannwerk Grone lieferte mit einer 15.000-Volt Leitung
den Strom zu einer Trafostation auf dem Werksgelände.
Dort erfolgte die Umformung auf 5.000 Volt
Nov.1915 Beginn der Förderung von Rohsalz (20 % Kali)
In der Anfangszeit spielte die Handarbeit noch eine große Rolle.
Die auf Gleisen laufenden Hunte (Kipploren) wurden noch 1925 von Pferden gezogen,
die in unterirdischen Ställen versorgt wurden und nicht mehr ans Tageslicht kamen.
Sie wurden später von Dieselloks, dann von Großraumfahrzeugen auf Gummirädern
und schließlich von 1,5 km langen Gummitransportbändern ersetzt.
1922 Inbetriebnahme der chemischen Fabrik
Urlaub war karg bemessen. Nach 5 jähriger Betriebszugehörigkeit gab es 3 Tage.
Das steigerte sich bis zu 14 Tagen, nach 25 jähriger Tätigkeit im Werk.
In der Kantine kostete ½ l Bier 0,15 RM und 1 l 40% Hardenberger Weizen 1 RM.
Laugeneinbruch Januar 1938,
auf der 885 und 893m Sohle.
Die Schächte wurden am 6.Januar 1939 aufgegeben.
Auf betreiben der Luftwaffe verkauft 1941 die Burbach-Kail AG die oberirdischen Werksanlagen an die Aerodynamische Versuchsanstalt (AVA) in Göttingen.
Auch das Schloß Löseck, die beiden Rodemühlen und die 3 betriebseigenen Wohnblöcke im Rodetal werden verkauft.
Nur an den beiden Schächten mit je 100qm Fläche und ihren Abbauverträgen hält sie gegen den Widerstand der AVA fest.
In der ehemaligen Salztrennungsanlage wurde ein Hochgeschwindigkeitswindkanal betrieben.Ein Grenzschichtkanal in einem angrenzenden Gebäude.In dem Salzspeicher III wurden Bauteile für einen Überschall-Windkanal (Mach-Zahlen zwischen 1,2 und 5) errichtet.Er ging nicht in Betrieb, da wichtige Bauteile nicht geliefert wurden.
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lNach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, erteilte die britische Militärregierung schon am 1. August 1946 die Genehmigung zur Wiederaufwältigung der Schächte und Grubenanlagen, da Kalisalze dringend benötigt wurden.
Innerhalb von drei Jahren gelang es, die Lagerstätten wieder erreichbar zu machen. Nach dem Rückkauf des gesamten Geländes kam es zur Wiederaufnahme der Produktion.
11. Januar 1952 Wiederaufnahme der Produktion.
Förderung Königshall (670m Teufe und Blindschacht 820 m) 2400t.Salz/tag.
Die umfassende Erneuerung der Übertageanlagen war 1956 abgeschlossen.
1952 / 1953 Planung zur Teufe eines 3. Schachtes
Der Windkanal im Speicher III wurde 1949/50 gesprengt.
Belegschaft 1955: unter Tage 475, über Tage 361 gesammt 836!
1957 2. Versaufen des Bergwerkes "Königshall-Hindenburg"
Göttinger Tageblatt: 12. März 1957 Lauge auf Grube "Königshall"
1958 wieder Kali aus Reyershausen
Bau des 90m hohen Schornstein für das Kraftwerk
1960-1966 durchschnittlich 650.000 t Rohsalz Förderung.
Vielfach wurden bis zu 1.000 t , d.h. mehr als 60 Waggons zum Bahnhof Nörten und von dort weiter zum Bremer Hafen abtransportiert und in alle Welt verfrachtet.
1962 Inbetriebnahme der Bromfabrik . Bau eines 120 m Schornstein für die chemische Fabrik. 1966 Abbau der Bromfabrik.
Obwohl das Werk von 1957 - 1961 mit 80 Million DM zu einem der modernsten Bergwerke Deutschlands erneuert wurde,
folgte am 21 Februar 1969, trotz guter Rohsalz Qualität, die Stilllegung.
Bis zum Frühjahr 1971 zogen sich die Versatzarbeiten und die Abtransporte von verwertbaren Materialien hin. Die ½ Hälfte der Abraumhalde (Rückstandsberg heute begrünt) wurde wieder untertage eingespült. Bis 1975 verfüllte man die Schächte und brach die zugehörigen Tagesanlagenab.
1982 Oktober Sprengung der Schornsteine.